Grenzenlose EU
ÖIES (Hrsg.): Grenzenlose EU. Die Türkei und die Aushöhlung der Politischen Union, LIT-Verlag 2007.
21.11.2007
Die ohne eingehende politische Verständigung unter den EU-Ländern und EU-Bürgern zustande gekommenen Türkei-Beschlüsse von Helsinki haben den Charakter des europäischen Integrationsprozesses grundlegend verändert. Die Union wechselte ihre Identität und wurde ein grenzenloses Gebilde, mit dem sich die Mehrheit der europäischen Bürger immer weniger identifizieren kann.
Die Folgen eines Beitritts der Türkei zur Europäischen Union sind das Thema dieses von Europaexperten verfassten Buches. Es zeigt die zentralen Zukunftsfragen auf, die sich für die EU im Zusammenhang mit dem Beitritt eines so bevölkerungsreichen und kulturell unterschiedlichen Landes wie der Türkei stellen und die bisher von den politischen Entscheidungsträgern in Brüssel nicht beantwortet wurden:
Was sind die Auswirkungen auf die Natur und Identität der EU, ihre innere Ordnung und Kohäsion sowie ihre Funktionsfähigkeit? Hat die erweiterte EU nicht bereits die Grenzen ihrer Leistungs- und Integrationsfähigkeit erreicht? Kann die EU als Rechts- und Wertegemeinschaft Bestand haben und der europäische Raum der Freiheit, Sicherheit und des Rechtes funktionieren, wenn in der Union nicht die gleichen Standards im Bereich Demokratie, Rechtsstaat, Grund- und Freiheitsrechte angewendet werden? Was bedeutet die Ausdehnung der Unionsgrenzen in den Nahen und Mittleren Ostens für die Sicherheit der Union und ihrer Bürger? Kann das europäische Projekt einer starken politischen Union weiterentwickelt werden oder befindet sich die Union bereits in einem gefährlichen Stadium der Überdehnung?