Desinformation

Workshop über die Bekämpfung von ausländischer Desinformation

Eine Diskussion mit Bret Schafer

04.12.24 / Wien / Globale Dynamiken / Europäische Sicherheit und Verteidigung


Am 4. Dezember 2024 veranstaltete das Austria Institut für Europa- und Sicherheitspolitik (AIES) einen Workshop zur Bekämpfung ausländischer Desinformation. Unter der Leitung von Bret Schafer, Senior Fellow beim German Marshall Fund, brachte die Veranstaltung führende politische Entscheidungsträger, Forscher und Experten zusammen, um sich mit den wachsenden Herausforderungen auseinanderzusetzen, die Desinformationskampagnen für Österreich, die Vereinigten Staaten und andere demokratische Gesellschaften darstellen.

Bret Schafer, ein Spezialist für Desinformation, ausländische Einflussnahme und digitale Politik, teilte sein Fachwissen über die Bekämpfung von Fehlinformationen und den Schutz demokratischer Institutionen. Mit seiner umfangreichen Erfahrung in der Beratung von Regierungen und Organisationen vermittelte Schafer wertvolle Einblicke in innovative Strategien und Instrumente zur wirksamen Bekämpfung von Desinformation.

Die Diskussionen während des Workshops konzentrierten sich auf Instrumente wie das Hamilton 2.0 Dashboard, das Desinformationsmeldungen aus russischen, iranischen und chinesischen Quellen verfolgt und analysiert. Dieses Tool, das in der Lage ist, Inhalte zu aggregieren und ins Englische zu übersetzen, ermöglicht es den Forschern, die Entwicklung globaler und regionaler Narrative zu verfolgen, und gibt Aufschluss darüber, wie sich Desinformationen über digitale Plattformen verbreiten.

Zu den wichtigsten Erkenntnissen gehörte die Rolle von Desinformationsnetzwerken bei der Verbreitung von Nachrichten über Mittelsmänner, um seriöse Quellen zu erreichen, wobei die Grenze zwischen ausländischem und inländischem Einfluss oft verschwimmt. Die Teilnehmer:innen untersuchten auch jüngste Desinformationstrends, wie die strategische Nutzung von in den USA ansässigen Meinungsbildnern und Medien durch ausländische Akteure zur Verbreitung von Narrativen ohne direkte Zuschreibung.

Der Workshop verdeutlichte die unterschiedlichen Ansätze zwischen Europa und den Vereinigten Staaten bei der Bekämpfung von Desinformation. Während sich die USA auf die Strafverfolgung und Sanktionen gegen die Akteure konzentrieren, legt Europa den Schwerpunkt auf den Druck auf Plattformen und die Förderung der Zusammenarbeit mit der Zivilgesellschaft. Die Experten unterstrichen die Notwendigkeit einer verstärkten transatlantischen Zusammenarbeit, um Desinformation angesichts ihres grenzüberschreitenden Charakters wirksam zu bekämpfen.

Die Veranstaltung schloss mit einem Aufruf zur kontinuierlichen Innovation von Instrumenten zur Desinformationsbekämpfung, der Bedeutung der Sensibilisierung der Öffentlichkeit und der Notwendigkeit, die Kluft zwischen Forschung und Politik zu überbrücken, um demokratische Prozesse vor sich entwickelnden hybriden Bedrohungen zu schützen.


Weitere Events zum Thema

AIES Direktor Zinkanell sprach über die demokratiepolitischen Gefahren von Desinformation

11.03.2024 / Vortrag im Büro der Konrad-Adenauer-Stiftung, Multilateraler Dialog Wien

Hybride Bedrohungen & Desinformation

24.06.2022 / AIES Moderation beim Paris Cyber Summit


Kontakt


Weitere Events