China und die Neuordnung der Welt
Im Gespräch mit Susanne Weigelin-Schwiedrzik zu ihrem neuen Buch
29.09.23 / Wien / Indo-Pazifik / Globale Dynamiken
Dr. Fasslabend und Dr. Weigelin-Schwiedrzik
Dr. Susanne Weigelin-Schwiedrzik, die Professorin für Sinologie an der Uni Wien und Autorin des Buches mit dem Titel "China und die Neuordnung der Welt", wurde vom Austria Institut für Europa und Sicherheitspolitik (AIES) zu einer Diskussion unter der Leitung von Dr. Werner Fasslabend eingeladen. Die Veranstaltung widmete sich dem Thema der neuen Weltordnung, die China prägt.
In der Debatte wurde Chinas Aufstieg seit den 1970er Jahren durch seine UN-Mitgliedschaft thematisiert. Dr. Weigelin-Schwiedrzik unterstrich Chinas Streben nach Anerkennung als Weltmacht und die Wichtigkeit, den Einfluss im Pazifikraum friedlich mit den USA zu teilen, um Konflikte zu vermeiden. Die Diskussion befasste sich auch mit der Herausforderung einer möglichen Taiwan-Invasion und der Verflechtung von Armee und Partei in China sowie Europas Versuch, eine autonome Position in Bezug auf China zu finden, trotz wirtschaftlicher Abhängigkeiten und globaler Realitäten. Auch wurde die Rolle Chinas als möglicher Mediator im Ukraine-Konflikt betrachtet.
In der Fragerunde wurden Themen wie das Verhalten Chinas im Südchinesischen Meer, die Beziehung zwischen China und Indien angesprochen, sowie die Frage wie sehr die chinesische Führung und demnach Xi Jinping von der chinesischen Bevölkerung gestützt werden. In Bezug auf Taiwan wurde betont, wie wichtig es ist, einen militärischen Zusammenstoß zu verhindern und auf diplomatische Lösungen hinzuarbeiten. Die Diskussion endete mit einem Appell an Europa, eine aktivere Rolle in der Konfliktvermeidung zwischen den USA und China einzunehmen und den Fokus auf Frieden zu legen.