20.09.18

EU-Afrika Beziehungen

Bilanz, Perspektiven & Impulse für den Post-Cotonou Prozess im Rahmen der österreichischen EU-Ratspräsidentschaft

Politische Akademie
Tivoligasse 72 / Wien


Das Cotonou-Abkommen bestimmt seit 2000 die Beziehungen zwischen der Europäischen Union und 79 Staaten aus Afrika, der Karibik sowie aus dem Pazifik (AKP). In den AKP-Ländern leben mehr als eine Milliarde Menschen. Die Zusammenarbeit mit der Gruppe bildet den Dreh- und Angelpunkt für die europäische Entwicklungszusammenarbeit und die Agenda 2030.

Entstanden auf der Grundlage der Lomé-Konventionen stellt das Abkommen einen umfassenden Rahmen zur Regelung der vielschichtigen Beziehungen in der Entwicklungszusammenarbeit, Wirtschafts- und Handelskooperation und politischen Zusammenarbeit dar. Doch nach knapp 20 Jahren fällt die Bilanz des Abkommens häufig kritisch aus. Die Vorbereitungen für die Nachfolgeregelung sind im vollen Gang. Beide Seiten haben jüngst die Mandate für die voraussichtlich Ende August beginnenden Verhandlungen verabschiedet.

Während die EU die Zusammenarbeit regionalisieren und einen afrikanischen, karibischen sowie einen pazifischen Pfeiler schaffen möchte, hält die AKP an den bisherigen Rahmenbedingungen fest und zeigt sich Veränderungen wenig zugeneigt. Gleichzeitig machen sich innerhalb der AKP Gruppe vermehrt Interessenverschiedenheiten bemerkbar, die die zentrifugalen Tendenzen innerhalb der Gruppe verstärken. Die Afrikanische Union (AU) hat mehrfach den Wunsch bekundet, die Verhandlungen für die afrikanischen Staaten
selbst in die Hand zu nehmen. Einige Mitgliedsstaaten vor allem aus der Karibik und dem Pazifik betrachten dies kritisch. Der Dissens über die Rolle der AU könnte die Verhandlungen mit der EU belasten.

Für das künftige Abkommen gilt es vor allem die ökonomischen, politischen und gesellschaftlichen Umwälzungen in Afrika stärker zu berücksichtigen, um die EU-Afrika Beziehungen neu auszurichten. Dementsprechend komplex und schwierig sind die Anforderungen an die Akteure, die nicht nur Staaten, sondern auch Zivilgesellschaft und die Privatwirtschaft umfassen.

Die Fachkonferenz richtet sich an Experten aus den Bereichen Politik, Verwaltung, Wissenschaft, politische Stiftungen und internationale Organisationen, die aus dem europäischen Umfeld in Brüssel, aus Deutschland und Österreich stammen. Sie hat das Ziel, Interessensvertreter aus verschiedenen Bereichen zusammenzuführen, um die in der EU-Ratspräsidentschaft Österreichs beginnenden Verhandlungen näher zu beleuchten, Perspektiven zu entwickeln und Impulse für eine zukunftsgerichtete Zusammenarbeit mit der AKP-Gruppe zu geben.


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